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Sachse, Ingritt (Gedichte) und Gundlach, Annette (Illustration):Die Kröte Schild. Sprachspiele und Bilder für die Kinderpsychotherapie. 84 Seiten, Mabuse Verlag 2016


Jeweils auf einer Doppelseite präsentiert die Autorin Lebensphänomene aus der Welt eines Kindes. Die linke Seite gestaltet sie in der verbal-symbolischen Domäne der Sprache und auf der entsprechenden rechten Seite drückt die Illustratorin das Thema auf der präsymbolischen Ebene des Bildes aus. Man kann soweit gehen, dass hierin auch ausgedrückt wird, dass Informationen aus der Umwelt links- und rechtshemisphärisch unterschiedlich im Gehirn verarbeitet werden, worauf der amerikanische Neurowissenschaftler und Psychoanalytiker Allan Schore recht ausführlich in seinem Werk hinweist. Beim Vorlesen bzw. Selberlesen und Ausmalen des Bildentwurfes kann eine Verknüpfung dieser beiden Ebene gelingen. So unterstützen Ingritt Sachse und Annette Gundlach mit der formalen Anordnung von Text und Bild die entwicklungspsychologisch bedeutsame Formgebung manchmal auch ambivalent erlebter Gefühle des Kindes. Auf diesem Weg lernt das Kind lustvoll auf implizitem Weg beide Symbolisierungsformen zu verknüpfen. Für Kinder, die in die verbale Welt eintauchen, sollte der Wortfindungsprozess wie ein Spiel sein. Sicher gebundene Kinder lieben diese schmunzelige Form des "Probehandelns". Werden diese Wortspiele, wie sie die Autorin immer auf der linken Seite Ihres Buches anbietet, mit einer förderlichen Resonanz seitens der Umwelt bedacht, dann wird die Entdeckung der Sprache zunehmend von einem Selbstwirksamkeitserleben für das Kind begleitet sein. Im kindertherapeutischen Prozess kann das gemeinsame "Weiterspinnen" dieser Gedichte zu einem freudigen Miteinander führen. Das gemeinsame Fabulieren setzt das Wortspiel auf die gleiche Ebene wie das therapeutisch so wertvolle symbolische Spielen in der Kindertherapie.

Jochen Willerscheidt      
Dezember 2016

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in schattengängen streut licht
Die Kröte Schild

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