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Brenner, Helmut: Meditation. Die wichtigsten Methoden, Ziele und Übungen Koch/Humboldt-Verlag, Planegg/München, 1998, 160 S.


Die Welt wird kleiner: je globaler, medienorientierter und multikultureller die Gesellschaft wird, um so größer scheinen die Nähe und Sehnsucht zu all dem zu werden, was bisher weit entfernt schien und nur undeutlich wahrzunehmen war. Und um so größer ist nun der Wunsch von Zeitgenossen zu merken, die das Wissen, aber auch den Überblick haben und behalten möchten über alles, was außerhalb, aber auch im einzelnen Menschen vor sich geht und vor sich gehen könnte: Innenschau, auch Meditation genannt; dies verlangt Orientierung. Da bietet es sich an, dem streßgeplagten Menschen zu zeigen, wie vielfältig die Wege nach Innen sein können. Das vorliegende Buch des renommierten Autors ist hierzu ein gutes und nützliches Angebot. Es werden unterschiedliche meditative Zugänge aus ihren jeweiligen historischen, gesellschaftlichen und religiösen Zusammenhängen anschaulich und einfühlsam beschrieben: Leitsätze wie "Wissen ist mitteilbar, Weisheit ist erfahrbar" begleiten den Text ebenso, wie zwischen den Zeilen die Essenz meditativer Erfahrung, Güte nämlich spürbar wird. Die Beschreibung grundsätzlicher Voraussetzungen zur Meditation (Sitz- und Geisteshaltung) nimmt dabei einen kleinen, aber wichtigen Raum ein. Übersichtlich in verschiedene Abschnitte gegliedert werden asiatische Meditationstechniken ebenso beschrieben wie westliche (christliche) Wege zur Versenkung. Aus psychologischer Sicht empfiehlt sich dieses Buch insbesondere dadurch, daß Methoden der Meditation auch hinsichtlich ihrer Sinnesmodalitäten bzw. der Zugänge zu diesen (optisch; akustisch; kinästhetisch) dargestellt werden. Dem Autor ist es zudem gelungen, über die Einbeziehung verschiedener meditationsbezogener Übungsteile des bekannten Autogenen Trainings auch eine Brücke anzubieten von im Westen bereits vorhandenen Übungserfahrungen zu den eher unbekannten, für uns "neuen" Sichtweisen des Seins asiatisch-östlicher Prägung. Verschiedene Übungsanleitungen in Form von differenzierten Texten fehlen ebenso wenig, wie Hinweise zur Nutzung von Musik und die Beschreibung, wie Menschen unserer Gesellschaft diese Techniken für sich nutzen können. Es sind insbesondere diese persönlich gestalteten Schilderungen gegen Ende des Buches, die sicher vielen Lesern Anregungen zu neuen Anfängen der Lebensmeisterung ermöglichen könn(t)en. Denn im Grunde sind wir ja alle immer wieder nichts anderes als Anfänger im Leben. Diese Buch kann helfen, die dabei notwendige Orientierung zu geben. Resümee: besonders empfehlenswert!


Dipl.-Psych. Matthias Hartmann

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